Erst der Blick vom Schloss und See her lässt uns die grosse Bedeutung dieses für den Kanton Zürich seltenen Zeugen eines profanen romanischen Bauwerks erkennen. Das sorgfältig in Ährenverband gefügte Mauerwerk (opus spicatum), die Verstärkung der Südwestecke mit Buckelquadern, die gekoppelten Rundbogenfenster (Halbsäulen mit Würfelkapitellen) sowie die grosse Rundbogenöffnung auf der seeseitigen Trauffassade lassen die Entstehung des Gebäudes im 13. Jahrhundert vermuten. Seine ursprüngliche Funktion konnte bis heute nicht geklärt werden; möglicherweise diente es als Palas (Wohn- bzw. Saalbau für die Herrschaft) des Schlosses. Ab dem 16.Jahrhundert war es Schlossscheune. Im Zusammenhang mit Pfarrhauserweiterungen kommt es zu Veränderungen wie einer Aufstockung, dem Anbringen des Treppengiebels im 16. Jahrhundert und einer Verbreiterung Ende des 17. Jahrhunderts. 1781 bis 1786 nutzte Landvogt Salomon Landolt die Scheune für die von ihm propagierte Stallfütterung.
Bis zum tiefgreifenden Umbau in den siebziger Jahren (Arch. P. Germann) war der Ökonomiebau mit einer bretterverschalten Scheunenfassade geschlossen. Heute präsentiert sich der gut 700jährige Bau als Gemeindezentrum mit neuem Innenausbau und moderner Eingangsfassade (Hauptportal mit Bronzerelief mit Greif von Charlotte Germann-Jahn); die beiden romanischen Fassaden sind weitgehend unberührt ins Gesamtkonzept einbezogen.
Bild: Westfassade (Maur), Nord- und Südfassade